Sportlich kein Wunschergebnis, aber der europäische Austausch zwischen Winemakern und Winzern aus 9 Nationen war ein beeindruckendes Erlebnis!
Foto: Bernhard Herzer, UENFW
Nur wenige Wochen vor der UEFA EURO 2024 in Deutschland reisten 28 Spieler und ebenso viele Unterstützer der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Winzer – WEINELF – in die portugiesische Region Bairrada mit den Städten „Anadia, Mealhada und Oliveira do Bairro“, welche ca. eine Autostunde südlich von Porto gelegen ist. Die UENFW VINOEURO 2024 Portugal wird von dem „Verband der europäischen Fußballnationalmannschaften der Winzer e.V.“, dessen europäische Geschäftsstelle an der Hochschule Geisenheim beheimatet ist, und den lokalen Organisatoren vor Ort durchgeführt. 2022 war man zuletzt in Tschechien zu Gast! UENFW-Präsident ist Robert Lönarz (Leiter Strategische Hochschulbeziehungen / HGU), der sein Amt als WEINELF-Präsident an seine Vize-Präsidentin Josefine Schlumberger übergab, um mit voller Konzentration die neutrale Aufgabe zur Durchführung einer Europameisterschaft für acht Nationen zu bewältigen. Immerhin waren 18 Spiele mit ca. 300 Menschen, 6 Spielstätten, eine Fachtagung (VinoEduca) und 4 große Abendveranstaltungen zu koordinieren. An seiner Seite, ebenso ehrenamtlich im Einsatz, der Bundesminister a.D. der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung als UENFW Ehren-Präsident und die beiden Generalsekretäre Erica Fischbach (Bobsport Eintracht Frankfurt) und Nelson Rodrigues (ehem. Trainer bei Hassia Bingen).
Die Deutsche Mannschaft, unterstützt durch Ehrenmitglied Alexandre da Silva, ein gebürtiger Brasilianer, der einst Profi bei Borussia Mönchengladbach war (1997-2000) und unter seinem „Künstlernamen“ Chiquinho bekannt wurde, und den beiden bekannten DFB-Trainern Erich Rutemöller und Friedel Müller, kam nach Vorrunden-Siegen gegen Tschechien und die Schweiz und einem Unentschieden gegen Italien bis ins Halbfinale gegen Gastgeber Portugal. Dort scheiterte man erst im Elfmeterschießen, wo man mit gleich drei vergebenen Schüssen deutlich Nerven zeigte. Das Spiel um Platz 3 ging dann an Italien verloren, so dass man letztendlich mit Platz 4 zufrieden sein musste. Europameister wurde erstmals Ungarn - herzlichen Glückwunsch!
Das Spiel-Niveau der sportlichen Halbzeiten war im Durchschnitt ebenso hoch wie die genussreichen dritten Halbzeiten, die mit einem deutsch-italienischen Abend von Chef-Koch Janko Hilliges und besten Weinen aus beiden Ländern in der beeindruckenden Kellerei Aliança einen Höhepunkt hatten. Mit Rumänien wurde bei der Eröffnungsveranstaltung im Cineteatro Messias (Mealhada) bereits das neunte Land in den Verband aufgenommen und wird nun wie alle anderen Nationen in die Vorbereitung für die UENFW VINOEURO 2026 in Italien gehen.
Ein Selbstläufer ist diese Großveranstaltung aber nicht, weiß der UENFW-Präsident zu berichten. Im Gegensatz zum ambitionierten Gastgeberland und dem Besuch der Botschafterin aus Ungarn war die Unterstützung aus Deutschland sehr verhalten. Weder Weinbauverbände, Marketingeinrichtungen der Weinwirtschaft noch die Kulturstiftung des DFB haben Interesse für diese europäische Initiative gezeigt. „Es ist halt wie es ist, wir haben es trotzdem oder gerade deswegen geschafft!“, so Robert Lönarz. „Positiv war der engagierte Einsatz der europäischen Initiative „Wine in Moderation“ mit Claudia Hammer und Angelina Kappler (ehem. Dt. Weinkönigin) – schließlich sind europäische Freundschaften, Bildung und sportlicher Austausch ein wichtiger Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg in Europa.