In Spanien ist das Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona seit vielen Jahren als „El Clásico“ (Der Klassiker) überschrieben.
Aber auch in Deutschland gibt es seit Jahren eine solche Begegnung mit viel Brillanz, nämlich die Spiele zwischen dem FC Campus, der Fußball-Auswahl der Hochschule Geisenheim, und der Weinelf Deutschland mit Spielern aus verschiedenen Weinregionen. Nach der durch Corona erzwungenen Pause seit dem letzten Aufeinandertreffen in 2019 kam es jetzt zu einer Neuauflage im Stadion in Johannisberg. Die Weinelf war diesmal zurückhaltender als beim letzten Match (5:0), hatte am Ende aber doch mit 2:0 die Nase vorn. Auf Halbzeiten ließ sich das Ergebnis nicht wie gewohnt verteilen. Damit die Weinelf im Vorfeld der Europameisterschaft auch ihre Neuzugänge ausgiebig testen konnte, wurde 3 x 30 Minuten gespielt. „Das war für uns eine sehr gute Möglichkeit, jeden mal über einen gewissen Zeitraum auflaufen zu lassen“, meinte Trainer Friedel Müller dazu. Er konnte sich schon sehr früh über das 1:0 durch Routinier Thomas Krischke freuen. Ein Videobeweis hätte vielleicht ergeben, dass da auch ein Campus-Kicker beteiligt war, aber der Weinelfer jubelte trotzdem ausgiebig. In der folgenden Zeit war zu erkennen, dass das Hochschul-Team sehr vorsichtig agierte und defensiv gut eingestellt war. Die Schlappe von 2019 sollte sich nicht wiederholen. Die Weinelf hatte deutlich mehr Ballbesitz und machte in diesem Stil auch im zweiten Drittel weiter. Marius Dillmann („Dille“) war der Antreiber im Mittelfeld. Aber vor dem Tor blieben die Chancen sehr rar. „Man merkte in manchen Phasen des Spiels, dass zwischen den Neuen und den Alten noch etwas das blinde Verständnis fehlte“, urteilte der Coach. „Aber man hat gemerkt, dass das frische Blut doch fußballerisch sehr gut unterwegs ist und diese Spieler regelmäßig im Verein aktiv sind. Hinzu kam, dass der FC Campus stärker als jemals zuvor war.“ Im letzten Drittel, das dann unter Flutlicht stattfand, wurde das Spiel noch intensiver. Das Hochschulteam legte, angefeuert von zahlreichen Fans, etwas die Zurückhaltung ab und hatte wenigen Minuten vor Schluss eine riesige Ausgleichschance durch einen Kopfball eineinhalb Meter vor dem Tor, der aber über die Latte ging. Torhüter Maxi Stigler, der kurz vorher noch glänzen konnte, als er eine gefährliche Flanke entschärfte, atmete sichtbar auf… Und praktisch im Gegenzug fiel die Entscheidung. Nach einem Traumpass durch den in Georgien gebürtigen Neuling Grigol („Giga“) Bekoshvili tanzte Eric Schönherr noch einen Abwehrspieler aus und konnte unhaltbar einschießen. Das letztlich verdiente 2:0 brachte die Weinelf souverän über die Zeit. Einen Wermutstropfen musste Mario Görgen schlucken. Der Moselaner erlitt auf dem stumpfen Kunstrasen offenbar eine Sprunggelenkverletzung und hofft jetzt, dass er bis zur VINEURO (1. bis 4. Juni in Tschechien) wieder fit ist.