Knapp 30 Spieler mit einer stattlichen Begleitcrew waren mit großen Hoffnungen auf den zweiten Titel Europameister nach 2014 nach Portugal gereist. Sie spielten im Kreis von insgesamt acht Teams auch hervorragend und diszipliniert auf, zeigten dabei fairen Fußball, hatten aber auch jede Menge Pech am Fuß und belegten am Ende nur einen ehrenvollen vierten Platz.
Dabei fing alles bestens an: 1:0 Erfolg im ersten Gruppenspiel gegen das starke Team aus Tschechien (Torschütze Michael Franzen/Mosel)). In der Fortsetzung ging es gegen die Schweiz, wo ein klarer 4:1 Sieg gefeiert werden konnte. Die Tore erzielten wieder Franzen, Hendrik Bitsch (Pfalz), Erich Schönherr (Chef einer Weinbar in Oberstaufen) und schließlich Neu- und gleichzeitig Ehrenmitglied Alexandre da Silva, ein gebürtiger Brasilianer, der einst Profi bei Borussia Mönchen-Gladbach war (1997-2000) und unter seinem „Künstlernamen“ Chiquinho auftrumpfte. Der inzwischen 50-Jährige besorgte den Entstand: 4:1. Gegen starke und sehr robuste Italiener gab es im folgenden Gruppenspiel ein 0:0.
Der Einzug ins Halbfinale war damit geschafft. Für das Erreichen des Endspiels musste Gastgeber Portugal geschlagen werden. Hier geriet die Weinelf erstmals mit 0:1 in Rückstand. Wieder traf der Moselaner Franzen zum 1:1 ins Schwarze. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. Ein Elfmeter-Schießen wurde notwendig. Hier war die Weinelf weniger glücklich. Nur Chiquinho und Christian Gebhardt waren zielsicher, die Portugiesen trafen einmal mehr und zogen damit ins Finale ein.
Der Weinelf blieb nur noch das Spiel um Platz 3. Hier war erkennbar, dass die Intensität der Spiele vorher, aber auch das umfangreiche Rahmenprogramm seine Spuren hinterlassen hatte. Das Match gegen das schon in der Vorrunde unangenehme Team Italien ging mit 0:2 verloren. Gute Chancen konnten nicht genutzt werden, auch Pech war im Spiel. So musste sich die deutsche Weinelf mit einem letztlich undankbaren vierten Platz begnügen. Aber man konnte sich über viel portugiesische Gastfreundschaft freuen und gedanklich auf den nächsten Anlauf zum Europameistertitel vorbereiten: 2026 geht es nach Italien.
Um es nicht zu vergessen: Es gab auch einen Titelträger, nämlich überraschend Ungarn! Herzlichen Glückwunsch!
Text: Rudolf Knoll