Gefühltes Unentschieden gegen Gastgeber am Neusiedler See
Dass die 3:1 Niederlage der WEINELF gegen die Auswahl der österreichischen Winzer eigentlich ein 3:3 Unentschieden hätte sein müssen, erklärte WEINELF-Präsident Norbert Heine plausibel: „Wir haben zweimal die Torlatte getroffen, das liegt daran, dass in Österreich die Tore etwas niedriger sind als bei uns. Das konnten wir ja nicht wissen.“
Diesen nicht ganz ernst gemeinten Hinweis verband Heine mit dem Dank an die österreichischen Gastgeber und die Einladung zu einer weiteren sportlichen und vinologischen Begegnung im kommenden Jahr in den deutschen Anbaugebieten.
Zuvor hatte Clemens Reisner, Juniorchef im Weingut Hans Igler im Burgenland, der WEINELF gehörig zugesetzt. Er erzielte alle drei Tore für die Gastgeber, so dass es eine Viertelstunde vor Spielende 3:0 stand und keiner unter den zahlreichen Zuschauern auf dem Sportplatz in Oggau am Neusiedlersee mehr auf ein einvernehmliches Unentschieden hoffen konnte.
An den Chancen für die WEINELF lag es nicht. Die waren zu genüge da. Neben den beiden Lattentreffern stand auch einmal der Pfosten im Weg oder der gegnerische Torhüter reagierte glänzend.Stefan Winter vom Weingut Winter im rheinhessischen Dittelsheim-Hessloch erzielte nach schöner Vorabeit von Peter Kühn vom Weingut Peter-Jakob Kühn in Oestrich-Winkel im Rheingau den Ehrentreffer für die WEINELF. Die Schlussviertelstunde gehört danach ganz dem deutschen Team, das sich aber zu spät auf seine Tugenden besonnen hatte, um dass Blatt noch wenden zu können.Der Grund für die Niederlage war auf WEINELF Seite schnell gefunden. Die Gastgeber hatten für die WEINELF am Vormittag vor dem Spiel eine Ausbruch-Probe arrangiert. Dort gab es 14 Weine der edelsüßen Spezialität, die mit der deutschen Trockenbeerenauslese vergleichbar ist. Diese Weine haben dem Teamgeist offensichtlich Flügel verliehen – leider in unterschiedliche Richtungen.Vielleicht aber war es auch die große Auswahl an Weinen, die am Vorabend in der Vinothek Weinwerk in Neusiedl am See kredenzt wurde. In der als „Ländermatch Deutschland – Österreich“ angekündigten Verkostung konnten die Besucher Weine der angereisten deutschen Winzer und die Weine der Gastgeber probieren und miteinander vergleichen.
Präsident Heine: „Das sportliche Ergebnis ist bei unserer Mannschaft zweitrangig. Wir freuen uns, dass wir so gute Kontakte zu unseren österreichischen Kollegen aufbauen und bei den Besuchern im "Weinwerk" auch Interesse für unsere Weine wecken konnten."Für die WEINELF traten unter anderem an:• Lothar Böhm, Trainer der WEINELF• Edmund Diesler, WZG Möglingen, Württemberg und Vorsitzender des Bund Deutscher Oenologen• Jochen Dreissigacker, Weingut Dreissigacker, Bechtheim, Rheinhessen• Jürgen Fladung, Fladung & Fladung Vinotheken-Architektur• Claus Gerstadt, Weinaromen visuell erleben• Norbert Heine, projekt büro Weinmarketing• Andreas Kaul, Weingut Willi & Peter Kaul, Hackenheim, Rheinhessen• Michael Kern, Weingut Kern, Obererdingen, Württemberg• Rudolf Knoll, Weinautor• Peter Kühn, Weingut Peter Jakob Kühn, Oestrich-Winkel, Rheingau• Robert Lönarz, Bund Deutscher Oenologen, Geisenheim• Rolf Stocké, Erbslöh Geisenheim• Stefan Winter, Weingut Winter, Dittelsheim-Hessloch, Rheinhessen• Philipp Wittmann, Weingut Wittmann, Westhofen, Rheinhessen, Präsident VDP-Rheinhessen
Beim ersten Aufeinandertreffen der Winzer-Nationalmannschaften zwischen Deutschland und Österreich im Münchner Olympiastadion siegte Österreich mit 2:1. Die Tore für Rot-weiß-rot erzielten Christian Rainprecht aus Oggau und Clemens Reisner aus Deutschkreutz. Demnach gehen im Retourspiel in Oggau die Österreicher als Favorit ins Rennen. Spannung ist garantiert, denn die deutschen Winzer brennen auf Revanche.
Im Gegensatz zur ersten Begegnung in Deutschland kommt es abseits vom grünen Rasen auch zu einem Vergleichskampf der Weine, welche die Spieler der beiden Mannschaften mitbringen. Das
Programm im Detail:
Weinverkostung Deutschland - ÖsterreichFreitag, 1. Juni, 19 Uhr Weinwerk Neusiedl am See
Ein freundschaftliches Duell liefern sich Top-Weinbaubetriebe aus allen Weinbaugebieten Österreichs und Deutschlands im Weinwerk. Bei diesem genussreichen Ländermatch stehen 40 Weine und ein Buffet mit regionalen Schmankerln bereit. Für Live-Musik sorgt ein Jazz-Trio. Eintritt: freie Spende!Die ausdrucksvolle Stimme von Verena Göltl swingt souverän durch das Repertoire des Great American Songbook. So cool, dass die junge Künstlerin schon einige interessante Credits aufweisen kann (Gewinnerin Marianne Mendt Jazznachwuchsförderung, Stipendium Berklee College of Music, USA). An ihrer Seite finden sich die heimischen Jazzgaranten Albert Reifert (Piano) und Wolfgang Wallisch (Kontrabass) zu einem kongenialen Triosound zusammen.